VORSTAND

Miriam Döbeli
Präsidentin

Im Februar 2014 wurde bei meinem Mann Conradin im Alter von 29 Jahren eine aggressive Form von Darmkrebs diagnostiziert. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet, zumal er, abgesehen von starken Bauchschmerzen kurz vor der Diagnose, keine Symptome zeigte. Wir wurden von einem Tag auf den anderen in eine Welt katapultiert, die wir vorher nur vom Hören kannten. Wir haben diese Herausforderung von Anfang an gemeinsam angenommen, denn Krebs trifft sowohl die Betroffenen als auch die Angehörigen, wenn auch in unterschiedlicher Art und Weise. Aufgrund der seltenen Mutation von Conradins Tumor haben wir in den vergangenen Jahren viel über Tumorbiologie und Onkologie im Allgemeinen gelernt. Wir haben internationale Onkologie-Kongresse besucht und wurden 2017 beide Mitglieder des weltweiten Netzwerks COLONTOWN. Weil wir selbst die Erfahrung gemacht haben, dass es wichtig ist, sich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen und möglichst viel über die genaue Form des Darmkrebses zu lernen, haben wir COLORECTUM gegründet, denn Patient-Empowerment und Patient-Education liegen uns am Herzen. Nach knapp sieben Jahren ist Conradin im Oktober 2020 von uns gegangen. Im Nachruf erfahren Sie mehr über seinen unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen seine eigene Krankheit, aber auch sein unglaublich grosses Engagement für eine bessere Krebstherapie für Betroffene im Allgemeinen. Mit COLORECTUM möchte ich sein Engagement und seinen Spirit weiterleben lassen.


Denise Döbeli
Vizepräsidentin

Con, Miriam und ich waren uns bereits vor seiner Diagnose sehr nah – auch aufgrund der selbst gewählten Nachbarschaft. Als Con die niederschmetternde Diagnose im Februar 2014 erhielt, tat es gut, zu wissen, dass ich jederzeit zur Stelle sein konnte, wenn wieder beunruhigende CT-Bilder oder Blutwerte diskutiert werden mussten. Ich bin froh, heute wissen zu können, dass wir jeden Moment der letzten Jahre nutzten, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Für diese besondere Geschwisterbeziehung bin ich sehr dankbar. Nun trete ich in Cons Fussstapfen und übernehme ad interim das Amt der Vizepräsidentin von COLORECTUM.


Elena Börlin
Web-Masterin

Im August 2017 hat Con als Mentor mich unter seine Fittiche genommen und mir den Weg in die Selbstständigkeit gezeigt. Während 3 Jahren war ich fast jeden Tag im Labor und Con hat mir so vieles beigebracht. Beim gemeinsamen Mittagessen mit Miriam hat er mir oft erklärt, wie neue Therapien funktionieren und die neusten Datenanalysen im Excel gezeigt. Con war für mich ein ganz besonderer Mensch, der mein Leben stark geprägt hat. Als Mentor, als guter Freund und fast ein bisschen wie Familie. Die Entstehung von COLORECTUM habe ich miterlebt und bin nun froh, COLORECTUM beitreten zu dürfen und so seine Arbeit, Forschung und zugleich auch Chance für viele andere Betroffene ein Stück weitertragen zu können. Als Vorstandsmitglied kümmere ich mich um die Webseite des Vereins.


Eva-Luzia Recher
Gestalterin

In der Primarschule hat mir Conradin in seinem Labor an der Lupsingerstrasse in Ziefen gezeigt, wie man Schnaps brennt. Das Schnapsbrennen ist bei Weitem nicht das Einzige, was ich von ihm lernen konnte. Während meiner Ausbildung zur Gestalterin bot mir Conradin an, dass ich mein Praktikum bei ihm machen durfte: wir entwickelten und designten zusammen eine LED-Lampe. Im Erwachsenenalter haben wir uns immer mal wieder im Hirschi zum Austausch getroffen; bei unseren Gesprächen war es für mich immer wieder aufs Neue spannend, wie interessiert er an so vielem war und wie er u. a. auch für menschliches Verhalten Erklärungen hatte. Die vielen aufschlussreichen, unkomplizierten und trotz seiner Krankheit immer auch so lustigen Momente bereichern nun meine Erinnerungen. Als Gestalterin bin ich bei COLORECTUM für das Grafische zuständig. Es bedeutet mir viel, meine freundschaftliche Verbindung zu Conradin durch mein Engagement für den Verein weiterleben lassen zu können.


Noëmie Ruckstuhl
Finanz-Chefin

Immer wieder hat es mich überrascht, was Con über seine Krankheit wusste und es hat mich fasziniert, meinem Schwager zuzuhören. Er konnte stundenlang von seiner Krankheit und den geplanten Therapien erzählen. Dabei habe auch ich viel gelernt – über die Krankheit und vor allem, wie wichtig es ist, über seine eigene Krankheit Bescheid zu wissen und welche Vorteile dies mit sich bringt. Es ehrt mich, dass ich nun im Vorstand des Vereins COLORECTUM, welchen meine Schwester und mein Schwager gegründet haben, mitwirken darf. Im Verein kümmere ich mich um die Finanzen.